Ein Tag im Dezember
von Yvonne Ilgner
Unsere Teilnehmenden der Arbeitsgelegenheit stellten ihre selbst angefertigten Produkte und das Konzept hinter diesem Projekt vor. Mit höchster Sorgfalt, handwerklichem Geschick und Liebe zum Detail kreierten unsere 10 Mitwirkenden wahre Kunstwerke. Es wurden Holz‑, Näh- und Töpferarbeiten an diesem Tag gegen Spenden angeboten, mit denen der AFOS e.V. einen gemeinnützigen Zweck erfüllt. Getreu dem Motto „Erholung für Natur und Mensch“, gab es unter anderem Vogel- und Nistkästen, Nackenkissen und Glücksschweinchen zu erstehen. Um auch den Bezug zur Stadt aufzugreifen, wurden sogar Tonfliesen samt Naumburger Motiven entworfen.
Mit großer Vorfreude und Aufregung agierten die Beteiligten im Wechsel bis in die Abendstunden, um ein erfolgreiches Ergebnis zu erzielen. Selbst bei regnerischem Wetter kamen Freude und das Vergnügen nach einem Plausch über Verantwortung gegenüber unseren Mitmenschen auf. Man sprach mit Besuchern und anderen Ausstellern in einer entspannten Atmosphäre von eigenen Arbeiten im Interesse der Umwelt, dem nachhaltigen Handeln und tauschte dabei sogar viele faszinierende Ideen aus.
Bei all der Hektik und dem Trubel der letzten Tage, war dies eben ein Moment zum Durchatmen, gemütlich zwischen den Weihnachtsständen schlendern und die Zeit des Miteinanders einfach mal zu genießen…
Die Großzügigkeit der Menschen, mit diesem Gedanken der Unterstützung, zeichnete sich positiv in den Einnahmen ab. Eine erreichte Spendensumme von ca. 375€ werden in Kino- und Schwimmhallengutscheine umgewandelt und mit Freude an das Kinder- und Jugendhaus Naumburg übergeben.
“Burg erwacht — ritterhaft” auf der Burg Querfurt 2024
von Kerstin Kolbe
präsent und bot eine beeindruckende Auswahl an handgefertigten Produkten aus Holz, Ton und Glas. Trotz der widrigen Wetterbedingungen war die Resonanz auf unseren Stand überwältigend positiv. Die Besucher zeigten sich beeindruckt von der Qualität und Schönheit unserer Produkte und unterstützten unsere Arbeit durch eine hohe Spendenbereitschaft für unsere gefertigten Souvenirs und handgefertigten Geschenken.
Was unseren Stand besonders auszeichnete, war nicht nur die Einzigartigkeit und Handwerkskunst unserer Produkte, sondern auch die Tatsache, dass sie alle im Rahmen von Arbeitsgelegenheiten mit Mehraufwandsentschädigung (AGH) von unseren Teilnehmenden hergestellt wurden. Besonders erfreulich war zu beobachten, wie unsere Teilnehmenden der AGH-Maßnahme „Werkstatt mit Handschrift“ die Wertschätzung und Anerkennung für ihre Produkte seitens der Besucher spürten. Ihre Augen strahlten vor Stolz, als sie sahen, wie ihre handgefertigten Kunstwerke von den Besuchern bewundert und erworben wurden. Diese Anerkennung stärkte besonders ihr Selbstbewusstsein, und ebenfalls ihr Gefühl der Zugehörigkeit und Wertschätzung in der Gemeinschaft.
Die Teilnahme des AFOS e.V. an “Burg erwacht — ritterhaft” unterstreicht nicht nur die wichtige Rolle von gemeinnützigen Organisationen in der Gesellschaft, sondern auch die Kraft der Zusammenarbeit und des sozialen Engagements, um positive Veränderungen in der Gemeinschaft zu bewirken.
Aufgrund des großen Erfolgs und der Beliebtheit unserer Produkte ist eine weitere Zusammenarbeit mit dem Landkreis Saalekreis geplant. Bereits jetzt denken wir an unsere nächste Teilnahme am “Burgzauber” und bereiten uns darauf vor, weihnachtliche Produkte herzustellen, die wir dort präsentieren werden. Die Teilnehmenden nehmen gern auf Anfrage auch Wünsche und Ideen für die Herstellung von individuellen neuen Produkten in ihr Repertoire auf.
Von Bürgerbus bis U‑Bahnnetz: Das Schulprojekt “Schafft. Gesellschaft.” am Burg-Gymnasium Querfurt
von Martin Kratzing
Das Projekt „Schafft. Gesellschaft.“ ist eine Veranstaltungsreihe an weiterführenden Schulen, welches anhand der Themenbereiche Stadt-Land-Konflikt und Diskurskultur die Frage beantworten möchte, welche Diskurse für Schüler*innen besonders prominent sind und wie sie denken wie die Gesellschaft diese lösen sollte. Mithilfe einer Zukunftswerkstatt sollen beide Thematiken verknüpft und in konkrete Maßnahmen umgewandelt werden und die Schüler*innen als Inventor*innen und Multiplikator*innen neuer Sichtweisen und Lösungen auftreten. Zum Abschluss des Projekts und der Zukunftswerkstatt sollten die Ergebnisse lokalen Akteuren und Vertretern von Politik und Verwaltung vorgestellt und verhandelt werden. Als Durchführungsort für den Projektdurchgang 2023 wurde in Kooperation mit dem Weltoffenen Saalekreis, gefördert durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben“ das Burgstadtgymnasium Querfurt ausgewählt.
Über mehrere Projekttage hinweg sollten sich die Schüler*innen mit selbst gewählten Themenkomplexen mit lokalgesellschaftlicher Relevanz wie: Arbeitsmarkt, Mobilität, Teilhabe Jugendlicher, Wohnen und Migration auseinandersetzen, von deren Verhandlung sie als Minderjährige meist ausgeschlossen sind. Ziel dabei sollte sein, einen Ausbruch aus der Mikroebene des Schulalltags zu bieten und durch die Schüler*innen durch den Fokus auf die Diskurskultur zu Multiplikator*innen anzulernen. Dabei wurden die persönlichen Probleme der Schüler*innen, aber auch die von Freunden, der Familie, Bekannten oder Nachbarn zur Stärkung der Aussagekraft in die Debatte eingearbeitet werden. Als Praxismethode diente dabei das qualitative Interview, welches sich in einen breiten Methodenkatalog zur Stärkung der Perspektivübernahme eingliederte. Diese Stellte auch ein ausgeschriebenes Ziel in der Projektdurchführung dar. Daher wurde auch die eine sehr partizipative Form der Diskussion, die Fishbowl-Methode angewendet. Dabei wechseln sich aktive und passive Schüler*innen je nach Thema und persönlichem Willen in einem Innenkreis ab und schaffen so einen stetigen Meinungsaustausch, ohne überdominante Mitredner*innen. Derartige Projekte, vor allem, wenn sie gerade zum ersten Mal in dieser Form durchgeführt werden stoßen im Rahmen des Schulalltags jedoch schnell an ihre planerischen Grenzen.
Daher musste der Ablauf des Projektes stetig an die Rahmenbedingungen der Schule und die Wünsche der Schüler*innen angepasst werden. Ganz konkret musste die Projektarbeit stärker in den normalen Schulbetrieb integriert und der Ablaufplan über einen größeren Zeitraum gestreckt werden. Dadurch konnte die zeitweilige Belastung der in der anstehenden Klausurenphase der 12. Klassen niedrig und die Motivation für das Projekt hochgehalten werden. Des Weiteren musste die Finalisierung des Projektes – die Kommunikationsphase der Ergebnisse der Zukunftswerkstatt und der Diskurs mit Vertretern der Lokalpolitik und Verwaltung verlegt werden, da die zuvor zugesagte Anwesenheit zur Abschlussveranstaltung von einigen Personen nicht eingehalten wurde. Ein Ersatztermin am 12.03.2024 konnte nicht nur das Projekt inhaltlich abschließen, sondern auch bei den Schüler*innen eine Wirkungsrealisation und eine Wahrnehmung der persönlichen Probleme durch die verantwortlichen Akteure erreichen. Das Engagement und die Beteiligung in der abschließenden Diskussionsrunde spiegelten dies deutlich wider.
Belastbare Ergebnisse aus der Podiumsdiskussion sind aktuell (noch) nicht zu nennen. Es wurde jedoch seitens der politischen Akteur*innen auf zwei partizipatorische Vorschläge der Schüler*innen eingegangen. Einerseits wurde offen über das Einsetzen einer jugendlichen Jugendbeauftragten in den anwesenden Gemeindeverwaltungen diskutiert. Ein weiterer Vorschlag war ein (halb)jährliches Gesprächsformat der Bürgermeister des Saalekreises mit den Klassen- und /oder Schülersprechern der jeweiligen Schulen im Einzugsgebiet. Eine Realisierung dieser Vorschläge muss jedoch noch abgewartet und überprüft werden.
Langfristig wollen wir und das Burggymnasium Querfurt ein
engmaschiges Zusammenarbeiten erreichen und Schulprojekte gemeinsam
realisieren. Auch ein weiterer Projektdurchlauf mit einer 9. Klasse wird
aktuell besprochen.