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Chantal Mouffe (University of Westminster, London), Foto: Stephan Röhl

DAS AKTUELLE BUCH:

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Zusam­men­fas­sung

Chan­tal Mouf­fe ist eine 1943 gebo­re­ne bel­gi­sche Poli­tik­wis­sen-schaft­le­rin, die an der Uni­ver­si­tät von West­mins­ter in Lon­don lehrt und bereits meh­re­re Auf­se­hen erre­gen­de Publi­ka­tio­nen in den letz­ten Jah­ren vor­ge­legt hat […]

CHANTAL MOUFFE (2023): EINE GRÜNE DEMOKRATISCHE REVOLUTION. LINKSPOPULISMUS UND DIE MACHT DER AFFEKTE.

VON HARTMUT M. GRIESE

Chan­tal Mouf­fe ist eine 1943 gebo­re­ne bel­gi­sche Poli­tik­wis­sen­schaft­le­rin, die an der Uni­ver­si­tät von West­mins­ter in Lon­don lehrt und bereits meh­re­re Auf­se­hen erre­gen­de Publi­ka­tio­nen in den letz­ten Jah­ren vor­ge­legt hat. Immer geht es bei ihr um die Kri­tik und Über­win­dung des Rechts­po­pu­lis­mus, um eine post-mar­xis­ti­sche Sicht auf den Neo-Libe­ra­lis­mus und die Post­de­mo­kra­tie (vgl. dazu Buch­be­spre­chung zu Colin Crouch im News­let­ter 2/2021) und die Alter­na­ti­ve eines Links­po­pu­lis­mus, wel­cher Öko­lo­gie und die sozia­le Fra­ge (Gerech­tig­keit und Gleich­heit) in Ein­klang bringt und sich dem herr­schen­den Rechts­po­pu­lis­mus (z.B. der AfD) ent­ge­gen­stellt. Mouf­fe geht davon aus, dass die Kri­sen und Kon­flik­te der (Post-)Moderne immer auch ein „popu­lis­ti­sches Moment“ impli­zie­ren, wel­ches von rechts­na­tio­nal-kon­ser­va­ti­ven Kräf­ten und Par­tei­en erfolg­reich genutzt wur­de. Die­se Kräf­te mani­pu­lie­ren geschickt die irra­tio­na­len Gefüh­le und tak­tie­ren mit dem Sicher­heits­be­dürf­nis der Men­schen in unsi­che­ren Zei­ten. Auto­ri­tä­re Neo­li­be­ra­le haben dies in den letz­ten Jah­ren genutzt, wäh­rend lin­ke demo-kra­ti­sche Kräf­te auf die Über­zeu­gungs­kraft des bes­se­ren ratio­na­len Argu­ments wie z.B. dem „Green New Deal“ setz­ten.

Das Buch knüpft an ihr Mani­fest „Für einen lin­ken Popu­lis­mus“ an (es 2729), wor­in die Autorin eine Visi­on einer „grü­nen demo­kra­ti­schen Revo­lu­ti­on“ ent­wirft, „die sozia­le Gerech­tig­keit mit öko­lo­gi­schen Zie­len ver­bin­det und die Lei­den­schaf­ten (das Leid und die Gefüh­le, H.G.) der Men­schen mobi­li­siert“ (Text­aus­schnitt Innen­sei­te). Für Mouf­fe ist ent­schei­dend für die Zukunft der Mensch­heit, wie in Kri­sen­zei­ten wie gegen­wär­tig die der­zei­ti­ge Lage und die öko­lo­gi­schen Pro­ble­me wahr­ge­nom­men wer­den. Die erfor­der­li­che grü­ne bzw. öko­lo­gi­sche Wen­de kann, so ihre Auf­fas­sung, nur durch eine Gefüh­le und Bedürf­nis­se der Men­schen berück­sich­ti­gen­de links­po­pu­lis­ti­sche Stra­te­gie erfol­gen, „die sozia­le Kämp­fe im Rah­men einer Grü­nen demo­kra­ti­schen Revo­lu­ti­on mit öko­lo­gi­schen Zie­len ver­bin­det“ (Umschlag­text hin­ten).

Im Gegen­satz zu Haber­mas, dem ein­fluss­reichs­ten deutsch-spra­chi­gen Phi­lo­so­phen unse­rer Epo­che, der auf ratio­na­le, ver­nunft­ba­sier­te poli­ti­sche Aus­ein­an­der­set­zun­gen (Dis­kurs) als Fun­da­ment der Demo­kra­tie setzt, ist Mouf­fe der Mei­nung, dass in unse­ren Demo­kra­tien geg­ne­ri­sche ideo­lo­gi­sche Kräf­te im Kampf um die Herr­schaft (Hege­mo­nie) antre­ten und ver­su­chen, den jeweils ande­ren Teil zu unter­drü­cken. Demo­kra­tie ist Kampf um die Macht, über die Köp­fe bzw. das Bewusst­sein der Men­schen. Für die Autorin steht fest, dass gegen­wär­tig die neo­li­be­ra­len auto­ri­tä­ren Kräf­te des Natio­na­lis­mus und Kon­ser­va­tis­mus die Ober­ho­heit – zumin­dest über die Stamm­ti­sche, die sozia­len Medi­en und das Inter­net – gewin­nen bzw. gewon­nen haben (vgl. die Wahl­er­fol­ge rechts­na­tio­na­ler Par­tei­en).

Mouf­fe geht davon aus, dass es gegen­wär­tig einen brei­ten Kon­sens der Par­tei­en der Mit­te gibt, was dazu geführt hat, dass qua­si kei­ne Alter­na­ti­ve zum Modell der neo-libe­ra­len Glo­ba­li­sie­rung gibt (TINA-Prin­zip, Kapi­tel 1). Die herr­schafts­si­chern­de Ideo­lo­gie ist, dass alle Abweich­ler, die sich die­sem Kon­zept eines post­de­mo­kra­ti­schen Kon­sens der Mit­te kri­tisch bis ableh­nend ent­ge­gen­stel­len, als „extre­mis­tisch“ oder gar „ter­ro­ris­tisch“ (vgl. das Bei­spiel Tür­kei) typi­siert und damit gesell­schaft­lich exklu­diert wer­den. Mouf­fe nennt die­ses Phä­no­men „sowohl sozio­öko­no­misch als auch poli­tisch ein wahr­haft olig­ar­chi­sches Sys­tem“. Dabei hat die Coro­na-Pan­de­mie die­sen Pro­zess ver­stärkt und auch die „Tech-Gigan­ten“ haben pro­fi­tiert. Ein Pro­test blieb aus.

Des Wei­te­ren wid­met sich die Autorin dem Kom­plex „Poli­tik und Affek­te“ (Kapi­tel 2) und argu­men­tiert, dass die­ser Bereich ratio­na­len Ana­ly­sen schwer zugäng­lich ist, wes­halb rech­te und neo­li­be­ra­le Posi­tio­nen hier die Ober­hand gewon­nen haben. Die „glo­ba­lis­ti­sche Lin­ke“ dage­gen hat sich die­sem Kom­plex immer ver­wei­gert und über­wie­gend auf Fak­ten und ratio­nal be-grün­de­te Über­zeu­gungs­kraft gesetzt.

Im 3. Kapi­tel zu „Affek­te, Iden­ti­tät und Iden­ti­fi­ka­tio­nen“ wird Mouf­fe anthro­po­lo­gisch, ent­wirft ihr Men­schen­bild als Grund­la­ge ihrer poli­ti­schen Theo­rie: Der Mensch ist nicht nur homo sapi­ens, nicht nur ratio­nal den­ken­des und han­deln­des Wesen, son­dern immer auch affek­tiv und lei­den­schaft­lich (vgl. News­let­ter zu „Men­schen­bil­der“). Men­schen suchen dem­nach eine Grup­pe, eine Gefühls­ge­mein­schaft, der sie ange­hö­ren kön­nen und die Iden­ti­tät stif­tet und Iden­ti­fi­ka­tio­nen anbie­tet. Die­se Ange­bo­te kom­men der­zeit über­wie­gend vom rech­ten Rand der Gesell­schaft.

Im abschlie­ßen­den Pra­xis­teil sucht die Autorin nach links-öko­lo­gi­schen Iden­ti­fi­ka­tio­nen für die grü­ne Revo­lu­ti­on, die sich dem „neo­li­be­ra­len Kom­plex aus Finanz­ka­pi­tal und Tech-Gigan­ten zusam­men mit den poli­ti­schen Par­tei­en der Mit­te“ und deren „Kon­sens, dass an neo­li­be­ra­len Pro­blem­lö­sun­gen kein Weg vor­bei­führt“ (the­re is no alter­na­ti­ve = TINA-Prin­zip) ent­ge­gen­stel­len. Das Pro­blem ist: Die zer­split­ter­ten links-öko­lo­gi­schen Kräf­te kre­ieren oder fin­den kein gemein­sa­mes Iden­ti­fi­ka­ti­ons­pro­jekt, so dass kei­ne Mas­sen­be­we­gung ent­steht, obwohl die objek­ti­ven Gege­ben­hei­ten (Kli­ma­ka­ta­stro­phe, Armut, Miet­wu­cher, Infla­ti­on, Kriegs­po­li­tik, Auf­rüs­tung etc.) qua­si danach schrei­en. Dafür hat auch Mouf­fe kei­ne schlüs­si­ge Ant­wort. Die Hoff­nung liegt im Ent­wurf einer neu­en posi­ti­ven Gesell­schafts­theo­rie, die für Lin­ke aller Art ein affek­tiv bela­de­nes Iden­ti­fi­ka­ti­ons­ob­jekt wäre. Der Weg dahin wäre ein Gefüh­le und Bedürf­nis­se der Men­schen berück­sich­ti­gen­der links-öko­lo­gi­scher Popu­lis­mus, wie er z.B. bei Sarah Wagen­knecht vor­liegt (vgl. dazu die Buch­be­spre­chung zu „Die Selbst­ge­rech­ten“ im News­let­ter 1/ 2021).

Wenn man Mouf­fe folgt, müss­ten Über­le­gun­gen ange­stellt wer­den zu einer „popu­lis­ti­schen Ver­nunft“ von links, die dem Kon­sens der (rech­ten und lin­ken) Mit­te in Sachen Gefüh­le, Bedürf­nis­se und Iden­ti­fi­ka­tio­nen etwas ent­ge­gen­zu­set­zen hat. Gegen­wär­tig erfol­gen nur „Macht­wech­sel zwi­schen Mit­te-rechts und Mit­te-links“ (S. 10) – was die letz­ten Regie­rungs­jahr-zehn­te in Deutsch­land bele­gen. Seit der Finanz­kri­se haben sich die Pola­ri­sie­rung der Gesell­schaft bzw. die expo­nen­ti­el­le Zunah­me der Ungleich­heit ver­fes­tigt, die Pre­ka­ri­sie­rung erfasst wei­te Tei­le der Mit­tel­schicht. Ein eth­no­na­tio­na­lis­ti­scher Dis­kurs von rechts schließt Migrantinnen aus, „die als Bedro­hung der natio­na­len Iden­ti­tät und des Wohl­stands gel­ten“ (S. 11). Ange­sichts von grup­pen­spe­zi­fi­schen und iden­ti­täts­be­zo­ge­nen Kul­tur­kämp­fen von Femi­nistinnen aller Art, Anti­ras­sis­ten, LGTBQ-Beweg­ten in unse­rer tri­ba­li­sier­ten Gesell­schaft gerät die „sozia-le Fra­ge“ in den Hin­ter­grund, die allei­ne einem lin­ken Popu­lis­mus dien­lich wäre.

Das Fazit die­ser Situa­ti­ons­be­schrei­bung lau­tet bei Mouf­fe: „Ange­sichts der Ver­su­che sowohl der extre­men Rech­ten als auch neo­li­be­ra­ler Eli­ten, die von der Pan­de­mie (und den wei­te­ren Kri­sen­sze­na­ri­en, H.G.) aus­ge­lös­ten Affek­te zu nut­zen, um ein auto­ri­tä­res Modell durch­zu­set­zen ist es für die Lin­ke uner­läss­lich, sich mit dem Sicher­heits- und Schutz­be­dürf­nis zu befas­sen“ (S. 33). Es geht poli­tisch um die Aner­ken­nung und Bedeu­tung von Affek­ten, von gemein­sa­men Affek­ten und Iden-tifi­ka­tio­nen. Kon­kret: „In der der­zei­ti­gen Lage, geprägt von zuneh­men­der Unzu­frie­den­heit mit der Demo­kra­tie und einer beun­ru­hi­gen­den Zahl von Nicht­wäh­le­rin­nen ist es uner­läss­lich, den kon­fron­ta­ti­ven Cha­rak­ter der Poli­tik und die zen­tra­le Rol­le von Affek­ten her­vor­zu­he­ben“ (S. 46/47). Rech­te Popu­lis­ten bzw. der Neo-Natio­na­lis­mus machen dies seit Jah­ren (sie­he Tür­kei, Polen, Ungarn, Ita­li­en, Russ­land). Um Macht zu erhal­ten, um poli­tisch zu han­deln, bedarf es Ener­gien und Affek­te, die unver­zicht­bar sind, um gesell­schaft­li­che Pro­zes­se vor­an­zu­brin­gen. „Was Men­schen zum Han­deln treibt, sind Affek­te und die Iden­ti­fi­ka­tio­nen, in die die­se Affek­te ein­ge­bet­tet sind“ (S. 49). Bei­spie­le sind die „Black Lives Matter“-Bewegung oder der „Ara­bi­sche Früh­ling“, wo es um „ech­te Demo­kra­tie“ und nicht eine „For­de­rung nach Sozia­lis­mus“ ging. Die For­de­run­gen hat­ten etwas mit Gerech­tig­keit und Gleich­heit zu tun, lie­ßen aber sozia­lis­ti­sches Voka­bu­lar und Pos­tu­la­te außen vor. Der Sozia­lis­mus muss daher „im Sin­ne einer radi­ka­len Demo­kra­tie umfor­mu­liert wer­den“ (S. 51). Dies führt zu einem links-öko­lo­gi­schen Popu­lis­mus, der „im Namen von Gleich­heit und sozia­ler Gerech­tig­keit“ sowie öko­lo­gi­scher Nach­hal­tig­keit da-her­kommt. Die­se The­men sind affek­tiv besetzt und bie­ten Ansät­ze für Iden­ti­fi­ka­tio­nen (z.B. mit der „no future Bewe­gung“).

Die Bedeu­tung von Affek­ten und Gefüh­len für mensch­li­ches Han­deln ist auch in den Human­wis­sen­schaf­ten wie­der ent­deckt wor­den und man spricht bereits vom „affec­ti­ve turn“. Mouf­fe kon­zen­triert sich in ihrer Ana­ly­se ins­be­son­de­re auf „Lei­den­schaf­ten“ als Son­der­form von Affek­ten, gemein­sa­me Affek­te, die eine Rol­le bei poli­ti­schen Iden­ti­fi­ka­tio­nen und Iden­ti­tä­ten spie­len.

„Die Wei­ge­rung der ratio­na­lis­ti­schen Lin­ken, sich mit der affek­ti­ven Dimen­si­on von Poli­tik aus­ein­an­der­zu­set­zen, ist der Grund, war­um so vie­le lin­ke Par­tei­en kei­ne Ver­bin­dung zur brei­ten Mas­se her­stel­len kön­nen“ (S. 64/ 65). Das ist kei­ne neue Erkennt­nis, so Mouf­fe, den schon Ernst Bloch argu­men­tier­te in den 30er Jah­ren, dass „Mar­xis­ten dazu nei­gen, Hun­ger und das Bedürf­nis nach Sicher­heit, Hei­mat, Gemein­schaft und ande­ren Bin­dungs­for­men zu ver­nach­läs­si­gen“ (S. 65). Und ich ergän­ze: „Erst kommt das Fres­sen, dann die Moral“ (Ber­told Brecht). Stra­te­gisch geht es dar­um, „Affek­te für sozia­le Gerech­tig­keit zu gene­rie­ren. Es geht um einen Kampf um Hege­mo­nie“ (S. 66). Affek­te kann man nach Mouf­fe schwer mit ratio­na­len Argu­men­ten bekämp­fen, nur mit ande­ren, posi­ti­ven Affek­ten. Wir müs­sen mit Lust und Lei­den­schaft für sozia­le Gleich­heit und Gerech­tig­keit ein­tre­ten. Das heißt ande­rer­seits, dass „die Lin­ke den ratio­na­lis­ti­schen Ansatz auf­gibt und dass sie begreift, wor­um es im poli­ti­schen Kampf geht und wel­che ent­schei­den­de Rol­le Affek­te und Iden­ti­fi­ka­tio­nen spie­len“ (S. 68). Poli­ti­sche Ideen (z.B. mehr Gerech­tig­keit und Gleich­heit, die sozia­le Fra­ge, Natur zuerst usw.) müs­sen daher an Affek­te gebun­den sein (heu­te wür­de man sagen … müs­sen ein­fach „geil“ sein). Es muss „geil“ wer­den, für den Erhalt unse­rer Natur, die Res­sour­cen der Erde, eine gerin­ge­re Erd­er­wär­mung oder eine De-Mili­ta­ri­sie­rung ein­zu­tre­ten und auf die Stra­ße zu gehen. Mouf­fe meint, „mit der öko­lo­gi­schen Kri­se hat das Pro­jekt einer Radi­ka­li­sie­rung der Demo­kra­tie eine neue Dimen­si­on erreicht“ (S. 84). Die gemein­sa­me „Sor­ge um die Umwelt“ kann Lei­den­schaf­ten wecken, Men­schen ver­ei­nen, tri­ba­le Eigen­ar­ten über­win­den sowie Affek­te und Kräf­te bün­deln. Mouf­fe will den Kapi­ta­lis­mus nicht zer­schla­gen; sie will eine „Ero­si­on des Kapi­ta­lis­mus“, auf­zei­gen, dass er öko­lo­gisch und sozi­al geschei­tert ist, eine radi­ka­le Reform durch alter­na­ti­ve Insti­tu­tio­nen, But­ton-up-Initia­ti­ven und zivil­ge­sell­schaft­li­ches Enga­ge­ment. Fazit: „Eine sol­che links­po­pu­lis­ti­sche Stra­te­gie ist heu-te, so behaup­te ich, rele­van­ter denn je“ (S. 93, letz­ter Satz).

In einem „Post­skrip­tum“ kon­sta­tiert die Autorin, dass sie das Manu­skript abge­schlos­sen hat­te, als der rus­si­sche Ein­marsch in die Ukrai­ne statt­fand und wir uns „plötz­lich in einer ande­ren Situa­ti­on wie­der­fin­den“ (S. 95). Sie sieht im Krieg „die Gefahr eines beträcht­li­chen Rück­schritts im Kampf gegen die Erd­er­wär­mung … kurz: LNG hat einen grö­ße­ren Kar­bon­fuß­ab­druck als durch Pipe­lines trans­por­tier­tes Gas. Zudem gehen die erheb­lich gestie­ge­nen Mili­tär­aus­ga­ben auf Kos­ten der für die Ener­gie­wen­de not­wen­di­gen Inves­ti­tio­nen“ (S. 96). Sind das nicht Grün­de, radi­kal-demo­kra­tisch sowie pazi­fis­tisch-öko­lo­gisch zu sein oder zu wer­den, Grün­de, sich mit die­sen Ideen zu iden­ti­fi­zie­ren und das gan­ze links-öko­lo­gi­sche Pro­jekt mit Affek­ten zu beset­zen, sich damit zu iden­ti­fi­zie­ren sowie es ein­fach „geil“ zu fin­den?